Marko Elser
- Rennfahrer - Instruktor - Testfahrer - Autor

Rennbericht Spa-Francorchamps 29.09.-01.10.2024

Spa-Francorchamps; eine der legendärsten und geschichtsträchtigsten Rennstrecken der Welt. Berühmt ist diese sieben Kilometer lange Rennstrecke mitunter durch die äußerst einzigartige und gefährliche Kurve „Eau Rouge“. Unmittelbar nach einer Senke, die Fahrzeug und Fahrer enorm staucht, folgt ein schneller Rechtsbogen mit 18 Prozent Steigung. Für den Bruchteil einer Sekunde sieht der Fahrer in diesem Abschnitt nur den Himmel. Enorme Präzision ist gefordert, um den darauffolgenden Linksknick optimal zu treffen.

Freitagmorgen: Freies Training 1
Regen. Aufgrund des Mittelmotor-Konzepts gute Bedingungen für den Porsche und ein kleiner Vorteil etwa gegenüber den Mercedes-AMG der Konkurrenz. Durch Gummiablagerungen auf der Ideallinie werden die Haftungseigenschaften im Regen deutlich vermindert. Aus diesem Grund wird die Ideallinie unter nassen Bedingungen gemieden. Es wird die Regenlinie gefahren. Dabei wird immer etwa eine Wagenbreite neben der Ideallinie angebremst. Während der Kurvenfahrt wird – wenn möglich, die Ideallinie gekreuzt, um wenig Distanz auf dieser zurücklegen zu müssen .P4

Freitagmittag: Freies Training 2
Ich kam sehr gut mit den rutschigen Bedingungen zurecht und positionierte den Porsche auf einem zufriedenstellenden dritten Platz. P3

Freitagnachmittag: Qualifying GT60
Trockene Bedingungen im ersten Qualifying. Binnen weniger Runden musste ich meinen Fahrstil an die neuen Bedingungen adaptieren. Ein Ölteppich in der schnellen Linkspassage „Pouhon“ erschwerte zudem die Jagd nach der schnellsten Runde.P5

Samstagmorgen: Qualifying GT Sprint 1
Ich nahm all meinen Mut zusammen und pushte den Porsche ans äußerste Limit. Die Eau Rouge traf ich perfekt. Leider blockierte ein überholender Audi R8 GT3 die Ideallinie auf meiner schnellen Runde. Ich verlor acht Zehntelsekunden und damit den zweiten Startplatz. P3

Samstagnachmittag: Rennen GT60
Auch diesmal fuhr Nico den Start des GT60 Rennen. Er übergab mir das Cockpit auf Platz sieben liegend mit 15 Sekunden Abstand zum Vordermann. Nach einer starken Aufholjagd schloss ich die Lücke und überholte meinen Vordermann in den letzten Runden. Der Porsche verhielt sich mit abbauenden Reifen zum Ende hin extrem übersteuernd, was meinem Fahrstil lag. P6


Sonntagmorgen: Rennen GT Sprint 1

Um das Heck des Porsche in schnellen Passagen etwas stabiler abzustimmen, änderten wir die Einstellung des Heckflügels, um mehr Anpressdruck zu generieren. Nachteil? Weniger Topspeed durch erhöhten Luftwiderstand. Nach einer starken Startphase befand ich mich kurzzeitig auf Platz zwei. Nach intensiven Positionskämpfen in den ersten Runden fiel ich zurück auf Platz fünf, kämpfte mich jedoch im Laufe des Rennens durch konstante, fehlerfreie und schnelle Rennrunden wieder vor auf P4.

 

Impressionen